Unter dem Motto „Zur Osterschau nach Gelenau“ fuhren 36 Mitglieder der Wohngruppe 31 neun Tage vor dem Osterfest in das Depot Pohl-Ströher. Eigentlich waren wir auf menschliche Nachbildungen von Osterhasengelegen eingestellt. Was uns erwartete, war eine Ausstellung der Superlative auf zwei Etagen einer ehemaligen Strumpffabrik. Der Kleinolbersdorfer Bürger und Mitinitiator sowie Restaurator des Depots Eckart Holler gab uns tiefe Einblicke in die Geschichte der Sammlungen, deren Stifter und Leihgeber. Zu vielen Einzelstücken lieferte er interessante Geschichten über Herstellung, Restauration, Sammler und Erwerb oder Leihgabe. Zu sehen gab es also nicht nur eine Vielzahl von Eiern aus den verschiedensten Materialien, Gestaltungstechniken und Kontinenten im Rahmen einer fünfwöchigen Sonderschau rund um die Osterzeit. Die eigentlichen Sammlungen umfassen Pyramiden, Deckenspinnen, Heimat- und Weihnachtsberge, bergmännische Geduldsflaschen, historische Kinderfahrzeuge, Puppen namhafter Hersteller, ein Wandermarionettentheater, Dioramen zu historischen Spielzeugberufen und viele andere Stücke.
Interessant war zu sehen, dass Elektroautos keine Erfindung der Neuzeit sind, sondern auch mit Kinderautos vor rund 100 Jahren bereits Reichweiten von 50 km erzielt wurden. Bei Maßstäben von 1:8 wären dies immerhin 400 km für die Originalgrößen.
Über das Jahr wechselnde Ausstellungen werden aus umfangreichen Depot-Beständen gespeist. Einige Zahlen zu den Exponaten haben Weltrekordniveau – ca. 270 Pyramiden und Deckenspinnen, ca. 720 Spielzeugautos, ca. 5.000 Puppen und Bären und nicht zuletzt der weltgrößte Fassaden-Schwibbogen am
Eingang der Schau mit knapp 20 m Höhe.
Die Schau wurde von den Ständen vieler regionaler Handwerker belebt – eine Puppenklinik, Schnitzer, Spandrechsler, Eiermalkünstler, Häuselmacher, Blechkunst u. a. Grundstock für die Sammlung legte die in Sachsen aufgewachsene und 2016 in der Schweiz verstorbene Dr. Erika Pohl-Ströher, einstige Miteigentümerin des Kosmetikkonzerns Wella. Ihre Sammelobjekte werden im Gelenauer Depot, in der Freiberger Mineralienausstellung „terra mineralia“ und in der Annaberger „Manufaktur der Träume“ präsentiert. Die Sammlungen werden von Nachkommen weitergeführt.
Dass diese Sammlung hier in Gelenau ansässig wurde und die heutige Form annehmen konnte, wurde erst durch das Engagement und die Umtriebigkeit der Depot-Mitarbeiter möglich. Die Ausstellungen werden jeweils durch eine Vielzahl von Leihgaben von Sammlern und von regionalen Besitzern, die ihre Schätze der Öffentlichkeit zugänglich machen wollen, ergänzt.
Zwei Stunden reichten nicht aus, um alles zu sehen, zumal vieles noch hinter verschlossenen Türen stand.
Einige werden wiederkommen, sei es zur Sommerschau, zur Weihnachtsschau oder einfach nur, um sich die Ostereier, die Schaustände oder die Erlebnisgastronomie nochmals intensiver anzuschauen.
Den Vormittag schlossen wir mit einem Mittagessen in der Gaststätte „Waldhof“ in Drebach ab. Hier gab es Gelegenheit, sich über das Gesehene, über aktuelle Themen der Nachbarschaft und über neue Gesichter der Wohngruppe auszutauschen. Sicher zählt auch dieses idyllisch gelegene Lokal mit dem leckeren Essen und dem freundlichen Personal zu den Neuentdeckungen der meisten der Reisegruppe.
Wir danken den Organisatoren für ihre Mühen, den reibungslosen Ablauf und Herrn Holler für die engagierte Führung.
Informationen zum Depot Pohl-Ströher (Emil-Werner-Weg 96, 09423 Gelenau) gibt es unter www.lopesa.de im Internet.